Autor: Gregor Delvaux de Fenffe
Offiziell
ist die Sklaverei in der ganzen Welt abgeschafft. Doch diese
Abschaffung existiert nur auf dem Papier. Formen moderner Sklaverei sind
politische Gefangenschaft, Kinderarbeit, Zwangsprostitution,
Rekrutierung von Kindersoldaten sowie die klassischen Formen der
Leibeigenschaft und wirtschaftlichen Ausbeutung. Der renommierte
Sklaverei-Forscher Kevin Bales schätzt, dass heute mindestens 27
Millionen Menschen in Verhältnissen leben, die der Sklaverei ähneln. Die
Menschenrechtsorganisation "terre des hommes" geht von mindestens 12
Millionen Sklaven aus. Die Dunkelziffer ist wohl erheblich höher.
Darum geht's:
- Viele Kinder leben heute unter sklavenähnlichen Bedingungen.
- Junge Frauen sind Opfer des organisierten Menschenhandels.
- Einige Organisationen kämpfen für die Abschaffung der Sklaverei.
Kinderarbeit und Zwangsprostitution
Nach Schätzungen von Unicef, dem Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen, arbeiten weltweit etwa 190 Millionen Kinder im
Alter zwischen fünf und 14 Jahren, viele von ihnen sind Sklaven.
Die sklavereiähnliche Ausbeutung der Arbeitskraft
von Kindern ist dabei besonders in den nicht-industrialisierten Ländern
an der Tagesordnung. Versklavte Kinder arbeiten auf Plantagen, in
Bordellen, als Bettler und Haushaltssklaven.
Ein weiteres dunkles Kapitel moderner Sklaverei
ist die Zwangsprostitution, Folge des organisierten Menschenhandels, der
nach dem Zusammenbruch des Ostblocks im Westen floriert.
Junge Mädchen und Frauen aus Osteuropa werden
unter falschen Versprechungen von organisierten Banden nach Westeuropa
gelockt, indem man ihnen eine lukrative Arbeit als Serviererin oder
Au-pair-Mädchen verspricht.
Vor Ort ihrer Papiere beraubt, werden die Frauen
vergewaltigt und mit roher Gewalt in unwürdigen Arbeits- und
Lebensbedingungen gehalten und im Rotlichtmilieu versklavt.
Schätzungsweise werden so in der Europäischen
Union jedes Jahr mehrere Tausend Zwangsprostituierte durch
Menschenhändler an Zuhälter verkauft.
Die genötigten Frauen haben weder die Möglichkeit,
sich zu wehren noch ihren Arbeitsunterhalt auf andere Weise zu
bestreiten, da sie in der Regel keine Arbeits- und
Aufenthaltsgenehmigung besitzen.
Kinderarbeit ist leider keine Seltenheit
Organisationen gegen Sklaverei
Siehe auch
St. John the Russian, the Free & Wonderworker Slave (May 27)
A family of slaves opposes an Empire: the Holy Martyrs Zoe & Hesperus, and their children sts Cyriacus & Theodulus
The Church as the Liberated Zone: "All we Christians are terrorists..."
Fr. Moses Berry, a descendant of African slaves, Orthodox priest and teacher in USA
Eine Vielzahl von Menschenrechtsorganisationen
engagiert sich weltweit im Kampf gegen die Sklaverei und
sklavereiähnliche Lebensbedingungen entrechteter Menschen. Einige der
wichtigsten stellt Ihnen Planet Wissen vor:
Die in England ansässige Organisation Anti-Slavery International kämpft weltweit für die Abschaffung der Sklaverei. Sklavenhalter werden ermittelt, benannt und bloßgestellt.
Auf nationale Regierungen und die Vereinten
Nationen wird Druck ausgeübt, damit sie sich aktiv gegen die Sklaverei
engagieren. Anti-Slavery International wurde bereits 1839 gegründet und
bezeichnet sich als die älteste internationale
Menschenrechtsorganisation.
SOLWODI (Solidarity with women in
distress) ist ein deutscher Verein, der sich in Afrika, Asien,
Lateinamerika und Osteuropa gegen die Ausbeutung und Misshandlung von
Frauen engagiert und in Deutschland gegen die Zwangsprostitution mobil
macht. Frauen aus den armen Ländern der Erde, die bei uns der
Prostitution nachgehen, tun das nicht freiwillig.
Wirtschaftliche Armut in ihrer Heimat und die
Sorge um Kinder und Familie führen dazu, dass Frauen sich auf scheinbar
lukrative Arbeitsangebote einlassen. SOLWODI hilft Frauen, die als Opfer
von Menschenhändlern, Sextouristen und Heiratsvermittlern nach
Deutschland gelockt werden und in ausweglose Situationen geraten.
terre des hommes (französisch für
"Erde der Menschlichkeit") ist ein entwicklungspolitisches
Kinderhilfswerk. In mehr als 350 Hilfsprojekten, verteilt auf 34 Länder,
engagiert sich der Verein gegen Kinderarbeit, Einsatz von Kindern in
bewaffneten Konflikten, gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und
schafft Auffangmöglichkeiten für Flüchtlings- und Straßenkinder.
"terre des hommes" unterstützt einheimische
Partnerorganisationen, die gemeinsam mit den Betroffenen die konkreten
Projekte vor Ort durchführen. Gegründet wurde die Organisation 1966/67
in Stuttgart: Gut 40 Frauen und Männer organisierten damals
Rettungsflüge und medizinische Behandlung für kriegsverletzte Kinder aus
Vietnam. Diese Aktion nannten sie in Anlehnung an ein Buch des
Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry "terre des hommes".
Die wohl bekannteste Menschenrechtsorganisation amnesty international
engagiert sich weltweit auf der Grundlage der "Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte" für die Rechte des Einzelnen auf Meinungsfreiheit,
Freiheit von Diskriminierung, körperliche und geistige Unversehrtheit.
Besonders durch ihre Länderberichte, in denen sie
Menschenrechtsverstöße öffentlich macht, und durch ihre Kampagnen sorgt
die Organisation immer wieder für Aufsehen. Für ihre Arbeit erhielt
"amnesty international" 1977 den Friedensnobelpreis.
Handschellen der Sklavenhändler aus Schwarzafrika
St. John the Russian, the Free & Wonderworker Slave (May 27)
A family of slaves opposes an Empire: the Holy Martyrs Zoe & Hesperus, and their children sts Cyriacus & Theodulus
The Church as the Liberated Zone: "All we Christians are terrorists..."
Fr. Moses Berry, a descendant of African slaves, Orthodox priest and teacher in USA
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