Παρασκευή 5 Ιανουαρίου 2018

Moderne Sklaverei



Autor: Gregor Delvaux de Fenffe
 
Offiziell ist die Sklaverei in der ganzen Welt abgeschafft. Doch diese Abschaffung existiert nur auf dem Papier. Formen moderner Sklaverei sind politische Gefangenschaft, Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Rekrutierung von Kindersoldaten sowie die klassischen Formen der Leibeigenschaft und wirtschaftlichen Ausbeutung. Der renommierte Sklaverei-Forscher Kevin Bales schätzt, dass heute mindestens 27 Millionen Menschen in Verhältnissen leben, die der Sklaverei ähneln. Die Menschenrechtsorganisation "terre des hommes" geht von mindestens 12 Millionen Sklaven aus. Die Dunkelziffer ist wohl erheblich höher.

Darum geht's:

  • Viele Kinder leben heute unter sklavenähnlichen Bedingungen.
  • Junge Frauen sind Opfer des organisierten Menschenhandels.
  • Einige Organisationen kämpfen für die Abschaffung der Sklaverei.
 
Kinderarbeit und Zwangsprostitution

Nach Schätzungen von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, arbeiten weltweit etwa 190 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren, viele von ihnen sind Sklaven.
Die sklavereiähnliche Ausbeutung der Arbeitskraft von Kindern ist dabei besonders in den nicht-industrialisierten Ländern an der Tagesordnung. Versklavte Kinder arbeiten auf Plantagen, in Bordellen, als Bettler und Haushaltssklaven.
Ein weiteres dunkles Kapitel moderner Sklaverei ist die Zwangsprostitution, Folge des organisierten Menschenhandels, der nach dem Zusammenbruch des Ostblocks im Westen floriert.
Junge Mädchen und Frauen aus Osteuropa werden unter falschen Versprechungen von organisierten Banden nach Westeuropa gelockt, indem man ihnen eine lukrative Arbeit als Serviererin oder Au-pair-Mädchen verspricht.
Vor Ort ihrer Papiere beraubt, werden die Frauen vergewaltigt und mit roher Gewalt in unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen gehalten und im Rotlichtmilieu versklavt.
Schätzungsweise werden so in der Europäischen Union jedes Jahr mehrere Tausend Zwangsprostituierte durch Menschenhändler an Zuhälter verkauft.
Die genötigten Frauen haben weder die Möglichkeit, sich zu wehren noch ihren Arbeitsunterhalt auf andere Weise zu bestreiten, da sie in der Regel keine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung besitzen.

Kinderarbeit ist leider keine Seltenheit
 
Organisationen gegen Sklaverei

Eine Vielzahl von Menschenrechtsorganisationen engagiert sich weltweit im Kampf gegen die Sklaverei und sklavereiähnliche Lebensbedingungen entrechteter Menschen. Einige der wichtigsten stellt Ihnen Planet Wissen vor:
Die in England ansässige Organisation Anti-Slavery International kämpft weltweit für die Abschaffung der Sklaverei. Sklavenhalter werden ermittelt, benannt und bloßgestellt.
Auf nationale Regierungen und die Vereinten Nationen wird Druck ausgeübt, damit sie sich aktiv gegen die Sklaverei engagieren. Anti-Slavery International wurde bereits 1839 gegründet und bezeichnet sich als die älteste internationale Menschenrechtsorganisation.
SOLWODI (Solidarity with women in distress) ist ein deutscher Verein, der sich in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa gegen die Ausbeutung und Misshandlung von Frauen engagiert und in Deutschland gegen die Zwangsprostitution mobil macht. Frauen aus den armen Ländern der Erde, die bei uns der Prostitution nachgehen, tun das nicht freiwillig. 

Wirtschaftliche Armut in ihrer Heimat und die Sorge um Kinder und Familie führen dazu, dass Frauen sich auf scheinbar lukrative Arbeitsangebote einlassen. SOLWODI hilft Frauen, die als Opfer von Menschenhändlern, Sextouristen und Heiratsvermittlern nach Deutschland gelockt werden und in ausweglose Situationen geraten.
terre des hommes (französisch für "Erde der Menschlichkeit") ist ein entwicklungspolitisches Kinderhilfswerk. In mehr als 350 Hilfsprojekten, verteilt auf 34 Länder, engagiert sich der Verein gegen Kinderarbeit, Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten, gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und schafft Auffangmöglichkeiten für Flüchtlings- und Straßenkinder.
"terre des hommes" unterstützt einheimische Partnerorganisationen, die gemeinsam mit den Betroffenen die konkreten Projekte vor Ort durchführen. Gegründet wurde die Organisation 1966/67 in Stuttgart: Gut 40 Frauen und Männer organisierten damals Rettungsflüge und medizinische Behandlung für kriegsverletzte Kinder aus Vietnam. Diese Aktion nannten sie in Anlehnung an ein Buch des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry "terre des hommes".
Die wohl bekannteste Menschenrechtsorganisation amnesty international engagiert sich weltweit auf der Grundlage der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" für die Rechte des Einzelnen auf Meinungsfreiheit, Freiheit von Diskriminierung, körperliche und geistige Unversehrtheit.
Besonders durch ihre Länderberichte, in denen sie Menschenrechtsverstöße öffentlich macht, und durch ihre Kampagnen sorgt die Organisation immer wieder für Aufsehen. Für ihre Arbeit erhielt "amnesty international" 1977 den Friedensnobelpreis.

Handschellen der Sklavenhändler aus Schwarzafrika

Siehe auch

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