Παρασκευή 6 Σεπτεμβρίου 2019

Die Stellung der Frau in der afrikanischen Gesellschaft


Womafrika / Frausein in Afrika
 
"A woman is a flower in a garden; her husband is the fence around it!" [1] . („Eine Frau ist eine Blume in einem Garten; ihr Mann ist der Zaun darum herum!“).
So heißt es in einem ghanaischen Sprichwort, aber ist das alles was wir mit Frauen und ihrer Stellung in der afrikanischen Gesellschaft verbinden sollten? Sicherlich nicht.
Vielmehr sollten Gedanken durch unseren Kopf gehen wie:


  • Niemals aufgeben, trotz aller Widrigkeiten

  • Allein für die eigenen Rechte kämpfen, obwohl man weiß wie hart das Ringen sein wird, fast unerreichbar scheint das Ziel

  • Den Lebensunterhalt verdienen und zugleich Sorge tragen für den Haushalt, das Vieh, das Feld, …

  • Kinder großziehen in einer Gesellschaft, die Töchter unterdrückt und die Söhne zu hungernden Arbeitern machen wird

  • Ein Vorbild sein für die Töchter, die auf deine Weisheit und Erfahrung vertrauen

  • Das ist was unsere Gedanken prägen sollte. Das und noch viel mehr.
    In der Afrikanischen Gesellschaft nehmen Frauen eine entscheidende Rolle ein wenn es darum geht ihre Situation und auch die ihrer Töchter zu verbessern.
     
    Zeit der Volksstämme 
     
    In früheren Zeiten, als die Geister die Frau erschufen und mit ihr das Geheimnis teilten, wie lebendiges Leben geboren wird, wurde der afrikanischen Frau auch die Fähigkeit geschenkt das Feuer zu (er-)finden und die ihre Familie spirituell zu leiten und zu versorgen.
    Bevor die Europäer kamen, als die Volksstämme den afrikanischen Kontinent bewohnten, hatten Frauen in den meisten Clans eine führende und wichtige Position inne. Durch die Art, wie sie erschaffen wurden – in den meisten Mythen wurde die Frau zuerst geschaffen –, wegen ihrer wunderlichen Gabe Leben zur Welt zu bringen und ihrer Empfindsamkeit gegenüber dem Unsichtbaren, der spirituellen Welt wurden sie respektiert und zu Rate gezogen.



    In vielen Stämmen bestimmte sowohl eine Männerversammlung als auch eine Frauenversammlung die Geschicke ihres Volkes. So wurden die männlichen (z. B. Stärke) wie auch die weiblichen Fähigkeiten (z. B. Einfühlungsvermögen) zum Wohle des gesamten Stammes genutzt.
    Außerdem war ein Gleichgewicht der Autorität des Mannes und der Frau unentbehrlich für eine gesunde Familie, einen starken Clan. Die Frau brachte die Kinder auf die Welt, sie umsorgte die Kinder, wie keine andere Frau es könnte und sie war diejenige, die die Familie mit Essen versorgte. Mit Speisen und einer unbegrenzten mütterlichen Liebe.
    Der Mann hingegen übernahm die Aufgabe das Leben in seiner Familie zu verteidigen. Er gab Schutz und lehrte den heranwachsenden Männern die Regeln des Stammes, war für sie gleichsam Respektsperson und Vorbildfigur. Tradition und Kultur brachten der Frau auch Schutz, so gibt es etwa auch Sprichworte bzw. Regeln, die besagen:
    Weil eine Frauen die Quelle des Lebens ist darf eine Frau nicht getötet werden.
    Wird eine Frau getötet, so sterben mit ihr all ihre Kinder (geborene wie ungeborene) und man würde damit die Menschlichkeit an sich töten.
    ( “She is the mother of life, and to kill the woman is to kill children, to kill humanity itself.” ) [2]

    Behandelte ein Mann seine Ehefrau schlecht, so würde sie sich wehren und ihn erinnern, wie sehr er sie braucht und vor allem, dass sie nicht sein Eigentum, sondern seine gleichberechtigte Partnerin ist. Dieses Selbstbewusstsein schöpften die afrikanischen Frauen aus den Mythen ihrer Kultur, die vom Wert beider Geschlechter erzählen.
    Der Mann trug nur Vorteile davon seine Frau gut zu umsorgen, sodass sie gesund und glücklich war. Denn sie würde ihm viele gesunde Kinder schenken, die eine Existenzsicherung für die Eltern darstellten, würden diese einmal zu alt, um sich selbst zu versorgen. Je mehr Nachkommen ein Mann hatte und desto besser er sich für das Wohl seiner Familie einsetzte, desto größer war sein Ansehen bei den Stammesbrüdern.
    Leider gab es auch eine Kehrseite der positiven Vorstellung der Frau als Lebensquelle, denn kinderlose Frauen wurden oft von der Gesellschaft ausgeschlossen und verachtet.

     
    Kolonisation und Sklavenhandel 
     
    Im Laufe des 19. Jahrhunderts drangen die Briten, Franzosen, Deutschen und fast alle europäischen Staaten und Reiche in das bis dahin unberührte Afrika ein, brandschatzten und vernichteten viele der ansässigen Stammeskulturen.
    Aber diese Europäer brachten nicht nur Waffen mit sich und Ketten, um Erwachsene und Kinder von ihren Familien zu rauben und zu versklaven, sie brachten auch ihre Kultur mit sich auf den großen Kontinent.
    Die Christianisierung begann und Missionare predigten in allen Steppen und Wüsten und Wäldern die Evangelien. Kirchen und Schulen wurden gebaut, Kinder wurden nach europäischen Regeln gelehrt und erzogen und währenddessen verschwanden viele Traditionen der Ureinwohner.
    In dieser Zeit änderte sich die Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft drastisch. Geprägt von der Wertevorstellung der europäischen Mächte verloren die Frauen ihre Respektstellung und ihre unabhängige Autorität. Das Bild der Frau der Alten Welt passte ganz und gar nicht zu dem der afrikanischen Stämme, doch es wurde in die Köpfe der Männer und Frauen gezwungen.
    Zusätzlich gefiel es bestimmt dem einen oder anderen Mann der Frau übergeordnet zu sein und so wurden die Frauen machtlos, zu kaum mehr als einem Sklaven ihres Ehemanns.
    Noch verheerender erscheint der Wandel der Stellung der Frau in den islamisch beeinflussten Bereichen Subsahara- Afrikas. Viele Stämme übernahmen diese Religion unbeschwert, denn z. B. Polygamie war in vielen afrikanischen Kulturen seit jeher gebräuchlich. Ohne die Erlaubnis des Mannes nicht das Haus verlassen zu dürfen, absolut abhängig von seinem Wohlwollen und ohne jeglichen Besitz, so war kaum mehr etwas geblieben von der einstigen Gleichheit der Frau zum Mann.

     
    Heute 
     
    Trotzdem ist die Entwicklung der Stellung der Frau nicht mit diesen negativen Aussichten beendet. Heute sind, natürlich, noch lange nicht alle Probleme gelöst, doch der Weg zur Gleichberechtigung scheint zumindest geebnet. Jedoch ist es vielen Mädchen beispielsweise nicht erlaubt zur Schule zugehen, selbst wenn genug Geld beschafft würde, denn ihre Eltern fürchten den Verlust ihrer Kultur in den europäisch beeinflussten Schulen.
    Unglaublich viele Frauen mühen sich zu überleben und die Familienangelegenheiten am Laufen zu halten, wenn ihr Ehemann losgezogen ist, um in einer Mine oder in der nächst größeren Stadt Arbeit zu finden. Während dieser Zeit muss die Frau für die Kinder sorgen und in den Feldern arbeiten (meist ohne jeglichen Schutz vor giftigen Pflanzenschutzmitteln), damit das karge Gehalt ihres Mannes etwas aufgestockt wird.
    Und dennoch geben die Frauen Afrikas ihr Ziel der Gerechtigkeit unter den Geschlechtern nicht auf.
    Und sie bekommen Hilfe, sie werden unterstützt von Organisationen wie missio.
    So bekommen viele Mädchen die Chance in die Schule zu gehen und zu lernen. Danach haben sie Möglichkeit wirklich zu entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Auch in der Gesellschaft spielen sie nun eine größere Rolle, so ist die Anzahl von Frauen in der Politik seit der Zeit der Unabhängigkeit gestiegen.
    Zusätzlich erweisen sich Frauen als zuverlässige Geschäftspartner in Projekten, den sogenannten „Mikrokrediten“. Diese Kredite sind sehr klein, können aber zum Beispiel einer Familie ermöglichen ihre Kinder zur Schule zu schicken oder einen Laden zu eröffnen, um der Armutsfalle zu entkommen.
    Frauen gewinnen mehr und mehr ihre einstige Stellung zurück und in Verbindung mit der Hilfe von Institutionen wie missio, werden sie befähigt in der Gesellschaft, der Politik und der Wissenschaft aufzutreten, wie es sein sollte:
    Als gebildete, respektierte und einflussreiche Mitglieder der afrikanischen Gesellschaft.

    Vera Wesinger

    Quellen:
    Mbiti, John: The role of woman in african traditional religion, Cahiers des Religions Africaines 22, pp. 69-82., 1988
    Dimandja, Agnes Loteta: The role and place of women in Subsaharan-African societies, 2004
    Gierczynski-Bocande, Ute: Frauen in die Politik! www.kas.de/proj/home/pub/26/1/-/document/_id-10505/ , 2007, Zugriff: 11.09.2009

    [1] BANNERMAN, J.Y., Mantse-Akan Mbebusen (Ghanaian Proverbs), Accra, 1974, p.19
    [2] THE ROLE OF WOMEN IN AFRICAN TRADITIONAL RELIGION, Cahiers des Religions Africaines 22, John Mbiti, (1988), pp. 69-82
     
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