Δευτέρα 8 Ιανουαρίου 2018

Mehr Kriege, mehr Hunger?


Welthunger-Index 2015: Krieg und Hunger
 
Führt Krieg zu Hunger? Führt Hunger zu Krieg? Der aktuelle Welthunger-Index hat sich diese Frage angeschaut.


 
Der Welthungerhilfe-Index ist ein gemeinsamer Bericht von Welthungerhilfe, dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) und der irischen Nichtregierungsorganisation Concern Worldwide. Die 10. Ausgabe ist am 12. Oktober 2015 erschienen.

Im Jahr 2014 verließen im Schnitt rund 42.500 Menschen am Tag ihre Heimat, weil sie dort nicht mehr sicher waren. Die meisten von ihnen flohen vor den Kriegen in Syrien, Afghanistan und Somalia.
Die Länder, die sich im Krieg befinden oder in denen jüngst ein Konflikt beendet wurde, verzeichnen im Welthunger-Index (WHI) häufig auch besonders beunruhigende Hungerwerte. Der Zugang zu Bildung ist in Konfliktländern schlechter und die Verbreitung von Unterernährung und Kindersterblichkeit sind erheblich höher als in vergleichbaren stabilen Ländern.  
So sind die Hungerwerte in der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad und Sambia am höchsten. In den ersten beiden Ländern leben die Menschen seit Jahren in großer Instabilität und kriegerischen Auseinandersetzungen. Auch wenn es häufig nicht den einen Auslöser für Hunger oder Krieg gibt: Konflikte und Hunger stehen in einem engen Zusammenhang.

Mehr Zahlen zum Hunger in der Welt: 
 
  • In 52 der 117 Länder, die im Welthunger-Index gelistet sind, ist die Hungersituation ernst oder sehr ernst.
  • In keinem Land wird die Hungersituation in diesem Jahr als "gravierend" eingeschätzt. Jedoch fehlen unter anderem Daten aus Burundi, Kongo, Eritrea, Somalia, Südsudan und Sudan, die in den Vorjahren hohe Hungerwerte vorwiesen. Zudem sind viele dieser Länder von bewaffneten Auseinandersetzungen betroffen.
  • In Afrika südlich der Sahara und in Südasien ist die Hungersituation weiterhin am kritischsten, auch wenn es hier insgesamt Erfolge im Kampf gegen den Hunger gibt.
  • Jedes vierte Kind weltweit ist aufgrund chronischer Unterernährung im Wachstum verzögert. Neun Prozent der Kinder, also fast eines von zehn, ist aufgrund von akuter Unterernährung ausgezehrt.   
  • Fast die Hälfte aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren ist durch Mangelernährung begründet. 
  • Insgesamt sind die Hungerwerte seit 2000 um 27 Prozent gesunken. 17 Länder, darunter Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Kirgisistan, Kroatien, Lettland, die Mongolei, Peru, die Ukraine und Venezuela, verringerten ihre Werte um die Hälfte oder mehr.
  • Absolut gesehen konnten Ruanda, Angola und Äthiopien ihre Werte zwischen dem WHI 2000 und dem WHI 2015 am stärksten reduzieren, jedoch bleibt hier die Hungersituation insgesamt kritisch.

Bedeuten mehr Kriege auch mehr Hunger? 
 
Armut, Hunger, Klimawandel, Krieg: Wir schauen auf die Wechselwirkungen von Hunger und bewaffneten Konflikten.
 
 

Im Jahr 2014 mussten mehr als dreizehn Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Die meisten von ihnen flohen vor bewaffneten Konflikten in Syrien, Afghanistan und Somalia. Länder mit kriegerischen Auseinandersetzungen zeigen laut Welthunger-Index 2015 in der Regel auch besonders beunruhigende Hungerwerte.    
 
Bewaffnete Konflikte untergraben die Ernährungssicherheit der Menschen in vielerlei Hinsicht: 
  • Flucht und Vertreibung führen dazu, dass Bauern ihre Felder nicht mehr bestellen können und häufig ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.
  • Straßen und landwirtschaftliche Infrastruktur werden zerstört und Saatgut, Dünger und Treibstoff sind nur eingeschränkt und zu hohen Preisen verfügbar.
  • Darunter und durch die eingeschränkte Sicherheit leidet auch der Handel.
  • Da viele Nahrungsmittel nicht mehr erhältlich oder schlicht zu teuer sind, essen die Menschen weniger und meist auch einseitiger. Dies führt zu mangelnder Nährstoffversorgung, die insbesondere die Kinder trifft. Hinzu kommt auch noch, dass es häufig weder sauberes Trinkwasser noch ausreichende medizinische Versorgung gibt, was vor allem die Kinder noch weiter schwächt. 
Fast zwei Drittel aller Kinder, die an chronischer Unterernährung leiden, leben heute in Entwicklungsländern, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. Vor zwanzig Jahren war es noch weniger als die Hälfte. Auf nationaler Ebene werden häufig die Militärausgaben erhöht und Ressourcen aus entwicklungsrelevanten Bereichen wie der Landwirtschaft, der ländlichen und sozialen Infrastruktur abgezogen. Der Konfliktforscher Paul Collier errechnete, dass sich das Wirtschaftswachstum eines Landes mit jedem Jahr, in dem es sich in einem bewaffneten Konflikt befindet, durchschnittlich um 2,3 Prozent reduziert und es 17 Jahre dauert, bis es diesen Verlust wieder aufgeholt hat.
 
Hunger erhöht das Konfliktrisiko

Aber ist Ernährungsunsicherheit auch ein Auslöser für gewaltsame Konflikte? Die sogenannten "Hungerrevolten" als Reaktion auf Nahrungsmittelpreiserhöhungen im Jahr 2008 in Haiti oder die Aufstände des Arabischen Frühlings 2011 legen diesen Schluss nahe.
Doch die Realität ist komplexer und die Verknappung von Lebensmitteln ist in der Regel nur einer von mehreren Gründen, die für den Ausbruch von gewaltsamen Konflikten verantwortlich sind. Dies gilt insbesondere in Ländern, die stark von Nahrungsmittelimporten abhängen. 
 
Armut ist einer der Hauptfaktoren, die zu bewaffneten Konflikten führen.

Schwache staatliche Strukturen, ein stagnierendes Wirtschaftswachstum, eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und der ungleiche Zugang zu Einkommen, Land und natürlichen Ressourcen bilden die Grundlagen für die Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen und schaffen ein Klima der Perspektivlosigkeit, das Menschen empfänglicher für Gewaltstrategien macht. 
Wie hängen Klimawandel und Konflikte zusammen? 
 
Ein viel debattierter Zusammenhang besteht auch zwischen Konflikten und den Folgen des Klimawandels. Es gibt große Überschneidungen zwischen Ländern, die besonders anfällig für klimabedingte Katastrophen sind und solchen mit wiederkehrenden bewaffneten Konflikten, so zum Beispiel die erweiterte Region um das Horn von Afrika (Äthiopien, Kenia, Somalia, Sudan und Südsudan) und die Sahelzone Westafrikas. Extreme Wetterereignisse wie Dürren und darauffolgende Nahrungsmittelknappheit können Konflikte entstehen lassen oder verschärfen. Dennoch scheint vor allem die Fähigkeit, beziehungsweise Unfähigkeit von Regierungen, die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an Entwicklungsprozessen zu gewährleisten und angemessen auf humanitäre Krisen zu reagieren, ausschlaggebend.  
 
Wie kann der Kreislauf von Hunger und Krieg durchbrochen werden? 
  • In Afrika südlich der Sahara und im Mittleren Osten ist die Entwicklung derzeit mehr als kritisch. Es sind große Anstrengungen erforderlich, damit sich Krieg und Hunger hier nicht weiter gegenseitig verstärken. 
  • Im Falle drohender Hungersnöte muss humanitäre Hilfe denjenigen zukommen, die sie am dringendsten benötigen – unabhängig von politischen Erwägungen. 
  • Dabei dürfen langfristige Bemühungen, die lokale Nahrungsmittelproduktion zu verbessern, nicht untergraben werden.  
  • Strategien, die Menschen helfen, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen und ihren Ernährungszustand zu verbessern, leisten auch einen Beitrag zur Konfliktprävention. 
  • Entscheidend ist aber, auch die zugrundeliegenden Ursachen von Hunger und bewaffneten Konflikten, unter anderem Armut und die sich verschärfende Ungleichheit, anzugehen und Regierungen dafür in die Verantwortung zu nehmen.
 
Siehe auch
 

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