Τρίτη 18 Δεκεμβρίου 2018

Moderne Sklaverei existiert!


Auch heute ist Sklaverei noch weltweit verbreitet – und sie betrifft uns alle.


 
Sklaverei ist offiziell seit mehr als 150 Jahren weltweit abgeschafft – leider jedoch nur auf dem Papier. Zwangsarbeit, Zwangsprostitution, Politische Gefangenschaften, Kinderarbeit, Rekrutierung von Kindersoldaten sind Formen sogenannter moderner Sklaverei (Planet Wissen).

Schätzungsweise sind mehr als 40 Millionen Menschen weltweit von moderner Sklaverei betroffen (Global Slavery Index 2016), davon sind allein ca. 21 Millionen Menschen Opfer von Zwangsarbeit (ILO).

Auch in Europa und Deutschland arbeiten viele Tausende Menschen unter sklavereiähnlichen Bedingungen.



Moderne Sklaverei degradiert Menschen. Ihr Leben, ihre Gesundheit, ihre Gefühle und ihre Würde zählen NICHTS.

Wie werden Menschen Opfer moderner Sklaverei?

Besonders gefährdet sind Menschen in ungeschützten Situationen und extremer Not. Dazu gehören Menschen, die auf der Flucht sind und/oder in extremer Armut leben. Auch Menschen, die keine Perspektive haben – weil sie beispielsweise in instabilen politischen Verhältnissen leben oder keinerlei Zugang zu Bildung und Chancen auf einen regulären Job haben – sind besonders gefährdet. Die Rekrutierung für Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen erfolgt oft bewusst in solchen Regionen und Situationen – so zum Beispiel unter den illegalisierten Flüchtlingen innerhalb Europas. Auch verlagern Unternehmen aus Kostengründen ihre Produktionen in solche Gebiete.
Informieren Sie sich über die verschiedenen Arten der modernen Sklaverei

Zwangsarbeit steckt hinter vielen Alltags-Produkten

Für jeden von uns arbeiten durchschnittlich 60 Sklav*innen.

Viele Menschen hierzulande sind sich nicht darüber bewusst, unter welchen Bedingungen Produkte unseren alltäglichen Konsums (wie z.B. Kakao) hergestellt werden – und welch hohen Preis Menschen in Afrika oft für unsere billige Schokolade zahlen. Unser Lebensstil und Konsumverhalten ist mitverantwortlich für die Existenz und den Fortbestand von Lohndumping und Zwangsarbeitsverhältnissen. Insbesondere betrifft das die Arbeitenden am Anfang der Lieferketten, also bei der Gewinnung der Rohstoffe. Viele dieser Rohstoffe, die wir für unsere Produkte benötigen (zum Beispiel Kakao für Schokolade) werden aus afrikanischen Ländern importiert – am besten so billig wie möglich. Denn wer möchte schon teure Schokolade kaufen? Andere Menschen werden ausgebeutet, damit wir hier möglichst billig unsere Bedürfnisse befriedigen können.

Auch möchten wir als Verbraucher*in zu jeder Jahreszeit jegliches Gemüse und Obst in unseren zahlreichen Supermärkten vorfinden können. Selbst in der Erntesaison werden oftmals Importe anstatt Produkte aus dem regionalen Anbau angeboten. Produkte aus dem Ausland sind im Vergleich oft billiger, als die regional produzierten. Dabei achtet kaum jemand darauf, zu welchen Bedingungen diese Produkte im Ausland produziert werden. Denn Obst und Gemüse, das in Supermärkten billig verkauft wird, wird an anderen Stellen teuer bezahlt – es muss schließlich noch billiger produziert werden, damit das Geschäft sich lohnt. In den Ernteregionen, beispielsweise Spanien oder Italien, sind es zumeist die Arbeiter*innen, die ausgebeutet werden.

Alleine in der Provinz Almeria in Südspanien arbeiten bis zu 120.000 Menschen und produzieren knapp drei Millionen Tonnen Obst und Gemüse für den Export. Zu den Exportschlagern gehören Gurken, Paprika, Tomaten, Melonen und Orangen. Deutschland ist beispielsweise der wichtigste Abnehmer spanischer Tomaten in den Monaten Dezember bis April.
Jährlich werden Produkte im Wert von mehr als vier Milliarden Euro ins Ausland verkauft. In Südspanien leben die meisten Menschen somit von der Landwirtschaft. Die Erntehelfer*innen werden zumeist als Gelegenheitsarbeiter*innen durch selbsternannte Arbeitsvermittler eingestellt. Diese betrügen die Arbeiter*innen routinemäßig. Insbesondere illegalisierte Migranten und Flüchtlinge geraten leicht in die Fänge dieser Vermittler, da sie keine Möglichkeit haben, an reguläre Jobs zu kommen aber natürlich dringend auf ein eigenes Einkommen angewiesen sind. So arbeiten die meisten Erntehelfer für zwei bis vier Monaten und bekommen teilweise keinen Lohn oder werden frühzeitig entlassen, wenn sie zu erschöpft wirken und keine volle Leistung mehr erbringen können. Auch ist es die Regel, dass Agenturen weniger Tage angeben, als die Erntehelfer*innen eigentlich gearbeitet haben. Verzweifelte Menschen aus Marokko, Senegal oder Mali müssen als Erntehelfer*innen unter Folie arbeiten und unentgeltliche Überstunden leisten – bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Halten sie das nicht durch, verlieren sie ihren Job uns stehen wieder vor dem Nichts.

Nicht nur Gemüse und Obst sind Konsumgüter, die oftmals unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden. Weitere Beispiele sind:
Blumen aus Kenia
Kakao aus Ghana
Metalle/seltene Erde für Elektrogeräte aus der DR Kongo
Obst und Gemüse aus Südeuropa
Billig-Fleisch aus Deutschland
Edelminerale und -metalle für Schmuck aus Minen in Konfliktgebieten

Innerhalb der EU ist es gesetzlich verboten, dass Pflücker*innen dort arbeiten, wo Pestizide versprüht werden – doch auch daran wird sich nicht gehalten. Oftmals werden sogar Chemikalien gesprüht, während die Arbeiter*innen pflücken. So klagen zahlreiche Arbeiter*innen darüber, dass sie krank wurden, nachdem sie auf pestizidbelasteten Feldern gearbeitet haben.

Nicht nur die Arbeitsbedingungen sind mehr als nur prekär – gleiches gilt zumeist auch für die Lebensbedingungen. Ein Großteil der Arbeiter*innen lebt im Niemandsland, weit weg von Ortschaften, ohne Zugang zu Strom und Wasser. Zumeist müssen diese in Elendsghettos zwischen den Plantagen hausen – in einem Plastik-Labyrinth, dessen Sicherheitstore gegen Abend geschlossen und die dort lebenden Menschen quasi eingesperrt werden.
Wie viele Sklaven arbeiten für Sie?



Im Durchschnitt arbeiten rund 60 Sklaven*innen für einen Konsumenten (Evi Hartmann, Professorin für „Supply Chain Management“ an der Uni Erlangen-Nürnberg). Wenn Sie wissen möchten, wie viele Sklav*innen für Sie arbeiten, können Sie das hier über den Slavery-Footprint der Organisation Made in a Free World ausrechnen: slaveryfootprint.org/. Anhand von elf Fragen zu den eigenen Konsumgewohnheiten wird berechnet, wie viele Menschen für Ihren Lebensstil arbeiten müssen. Das Ergebnis berechnet sich so: Die Organisation recherchierte hunderte Produktionswege von alltäglichen Gebrauchsgegenständen – so konnte jedem Produkt eine bestimmte Anzahl an Sklaven zugewiesen werden, die an der Herstellung des jeweiligen Produktes beteiligt sind.

Was können wir gegen die moderne Sklaverei tun?

Hinter günstigen Preisen verbergen sich oft Ausbeutungsprozesse von Männern, Frauen und Kindern in prekären Lebenssituationen. Um Menschen vor moderner Sklaverei und Ausbeutung zu schützen, können Sie mit kleinen Schritten im Alltag einen Unterschied machen.

Hier haben wir einige Möglichkeiten für Sie zusammengefasst und erklären, was GEMEINSAM FÜR AFRIKA gegen moderne Sklaverei tut. 



©CC0/Isaac Fryxelius

 

Opfer moderner Sklaverei – Die Stimmen Betroffener

Lisha, 22, aus Nigeria


Gideon, 16 Jahre, aus Ghana


Yvan Sagnet aus Kamerun


Falinga, 13 Jahre, aus Togo


Mustapha Sallah, 26 Jahre, aus Gambia

Dies könnte Sie auch interessieren



©GEMEINSAM FÜR AFRIKA


Soziale Gerechtigkeit




Wie Smartphones und Kinderarbeit zusammenhängen




Kinderrechtsverletzung: Kinderhandel in Togo

Δεν υπάρχουν σχόλια:

Δημοσίευση σχολίου