Τετάρτη 2 Φεβρουαρίου 2022

10 Gründe für Hunger

oxfam.de

Drei Menschen haben sich ein Schälchen Milch geteilt. Ob sie davon satt geworden sind?

Mehr als 820 Millionen Menschen hungern weltweit – und mehr als zwei Milliarden Menschen haben nicht genug zu essen. Warum ist das so? Hunger hat viele Gründe. Wir informieren Sie über die Ursachen von Hunger.

1. Land und Hunger
Animation Landgrabbing

Weltweit leiden Menschen Hunger. Ein Grund: Das Land ist sehr ungleich verteilt und wird immer knapper. Dabei sind kleinbäuerliche Produzenten gleich mehrfach benachteiligt: Ihre Anbaufläche ist sehr klein und ihr Risiko, durch sogenanntes Landgrabbing vertrieben zu werden, ist hoch. Häufig kaufen oder pachten Investoren riesige Landflächen – ohne Rücksicht auf die Rechte der lokalen Bevölkerung. Statt für den Anbau von Nahrungsmitteln werden die Flächen dann für andere Zwecke genutzt.

Mehr lesen: Landgrabbing

2. Einkommen und Hunger
Ein Teepflücker in Mulanje in Süd-Malawi in Afrika

Armut und Hunger hängen eng zusammen: Wer extrem arm ist und wenig Geld verdient, hat häufig nicht genug zu essen. Plantagen­arbeiter*innen – zum Beispiel im Teesektor – beziehen buchstäblich nur Hungerlöhne und können sich nicht ausreichend Nahrungsmittel kaufen. Auch kleinbäuerliche Produzenten hungern, weil die Einnahmen vom Verkauf der Ernte nicht reichen, um übers Jahr Lebensmittel für die Familie zu kaufen oder weil sie ihr Getreide nicht lagern können.

Mehr lesen: Wie gesund ist Tee für die Arbeiter*innen auf den Tee-Plantagen? (Tee-Studie 2019)

3. Klimawandel und Hunger
Eine Frau hält vertrockneten Mais

Die Klimakrise verschiebt Regen- und Trockenzeiten, und immer häufiger zerstört extremes Wetter die Ernten. Fruchtbares Land geht durch Erosion, Versalzung und Wüstenbildung verloren. Damit die Menschen nicht weiterhin unter den Folgen des Klimawandels leiden, ist es zum Beispiel wichtig, agrarökologische Ansätze zu fördern und lokale Saatgutbanken aufzubauen – diese erleichtern die Verteilung von lokalem Saatgut. Wenn traditionelle Sorten eingesetzt werden, sind die Erträge stabiler, falls es zu Dürren, Starkregen oder Überflutungen kommt.

Mehr lesen: Stellungnahme zu Welternährung und Klimawandel 

4. Agrosprit und Hunger
Tansania, Afrika: Eine Frau erntet Reis auf einem Reisfeld

Auf Millionen von Hektar Land werden Pflanzen für Agro- bzw. Biosprit angebaut – immer weniger Fläche steht für die Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung. Weltweit wird Ethanol mehrheitlich aus Mais, Agrodiesel vor allem aus Soja- und Palmöl hergestellt. Von Kleinbäuerinnen und -bauern genutzte Agrarflächen werden immer häufiger von privaten Investoren aufgekauft. Nahrung, die auf den Teller gehört, landet im Tank.

Mehr lesen: Fragen und Antworten zu Agrosprit

5. Frauen und Hunger
Indische Frauen während eines Protests für bessere Arbeitsbedingungen

Frauen sind in vielen Ländern besonders benachteiligt: Obwohl sie in armen Ländern einen bedeutenden Beitrag in der Landwirtschaft leisten, haben sie weniger Zugang zu Land, Beratungsdiensten und Krediten als Männer. Bei wichtigen Entscheidungen haben Frauen kein Mitspracherecht. Ihre Fähigkeiten und ihr Wissen werden häufig nicht anerkannt. Wenn es um eine gute Ernährung der Familie, insbesondere der Kinder, geht, spielen sie eine wichtige Rolle.

Mehr lesen: Voluntary guidelines on land – from a gender perspective

6. Böden und Hunger
Ein Setzling in der Erde

Die Qualität von Böden verschlechtert sich massiv – weltweit ist fast die Hälfte aller Böden betroffen: Die fruchtbare Bodenschicht (Humusschicht) wird immer dünner; es wird schwieriger, Nahrungsmittel anzubauen. Der Grund: Die Landwirtschaft, insbesondere die industrielle Landwirtschaft, vernachlässigt die Böden. Agrarökologische Systeme hingegen fördern die Vielfalt über und unter der Erde. Die Böden können besser Wasser speichern bzw. aufnehmen, die Pflanzen können tiefer wurzeln. Wenn  eine Vielfalt von Pflanzen angebaut und der Boden nach der Ernte mit Ackerwildkräutern bepflanzt wird, wird Humusaufbau möglich. Ökologisch nachhaltige Landwirtschaft ist daher unverzichtbar.

Mehr lesen: Kleinbäuerliche, ökologisch nachhaltige Landwirtschaft

7. Konzernmacht und Hunger

Immer weniger, dafür immer größere Konzerne (z. B. Bayer-Monsanto, BASF, Nestlé oder EDEKA) kontrollieren die Märkte – vom Acker bis zur Ladentheke. Bäuerliche Produzenten und Arbeiter*innen sind der „Marktmacht“ der Konzerne weitestgehend machtlos und schutzlos ausgeliefert. Wer die Macht hat, kann auch die Politik in seinem Sinne beeinflussen. Die Folge: Landgrabbing, Ackergifte, Umweltschäden und die Zerstörung lokaler Ernährungssysteme.

Mehr lesen: Konzernmacht

8. Spekulation und Hunger
Protest: Mit Essen spielt man nicht!

Wenn Finanzakteure auf Preise von Agrarrohstoffen spekulieren, treiben sie damit die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe. Darunter leiden vor allem Menschen aus armen Ländern, die bis zu 80 Prozent ihres Monatseinkommens für Essen ausgeben müssen. Explodieren die Preise für Nahrung, könnte sich eine Krise wie 2008 wiederholen, als die Zahl der Hungernden weltweit auf über eine Milliarde Menschen stieg. Profitiert haben indes Agrarkonzerne wie Cargill, die Wetten auf steigende Preise abgeschlossen hatten.

Mehr lesen: Nahrungsmittelspekulationen

9. Fleisch und Hunger
Kühe in Bangladesh

Die industrielle Tierhaltung verursacht nicht nur klimaschädliche Treibhausgase. Der Fleischkonsum der einen verschärft den Hunger der anderen: Weltweit werden 56 Prozent der Maisproduktion und 19 Prozent der Weizenproduktion als Futtermittel verwendet. Der Anbau von Soja in Monokulturen zerstört Wälder und die natürlichen Lebensgrundlagen von indigenen und ländlichen Gemeinden.

Mehr lesen: Oxfam-Positionspapier „Die EU exportiert, die Welt hungert“

10. Vorsorge vor Hungersnöten
Blantyre, Malawi: Ein Kind isst Porridge

Es gibt oft keine strukturierte Vorsorge vor Hungerkrisen. Beispielsweise könnten Regierungen Hungersnöten vorbeugen, indem sie gemeinsam ausreichend Nahrungsmittelreserven aufbauen. So könnte man dafür sorgen, dass die Bevölkerung in Krisenländern genug zu essen hat.

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