Moses war
Äthiopier und Sklave eines hohen Staatsbeamten in Ägypten. Er viel vor
allem durch seinen sehr schwierigen Charakter und
Gewalttätigkeit auf. Nach mehreren Vorfällen, inklusive Raub und
Mord, vertrieb ihn sein Herr aus dem Hause. Jetzt lebte Moses von
Diebstahl und wurde wegen seiner außergewöhnlichen körperlichen
Stärke bald darauf der Hauptmann einer Räuberbande. Moses war
ebenfalls sehr sportlich: Man erzählt, dass er einmal den Nil sogar bei
Hochwasser durchschwommen habe, um einem Hirten die
Schaffelle zu stehlen. Er liebte Unzucht, maßloses Essen und Trinken
und terrorisierte mit seinen Leuten die ganze Gegend.bis zu seiner
Bekehrung. Wie es dazu kam ist nicht genau bekannt, sei es
dass, er sich in einem Kloster vor den Ordnungshütern verstecken
musste, dass er die Mönche ausrauben wollte oder dass er sich in einer
tiefen Lebenskrise befand. In jedem Fall traf ihn der Ruf
Gottes in mitten einer Lebenskrise. Anfangs waren die Mönche von
seiner Aufrichtigkeit nicht sonderlich überzeugt, schickten ihn aber
auch nicht fort. Nach einer Zeit der Einführung ins
Christentum (Katechumenat) taufte ihn Makarius der Große.
Später wurde er
Schüler von Abbas Isidor (AP 495). Dieser führte ihn in die Disziplin
der Mönche ein und lehrte ihn, seine körperlichen
Bedürfnisse durch Enthaltsamkeit und nächtliches Gebet zu meistern.
Mit diesen Anleitungen widerstand Moses immer wieder den zahlreichen,
heftigen Versuchungen, alles aufzugeben und in sein altes
Leben zurückzukehren.
Das Paterikon
(= Apophthegmata Patrum oder Weisung der Väter) beschreibt dies so: Als
Moses einmal aus dem Kloster floh und zu Abbas Isidor
lief, weil er wieder einmal zur Unkeuschheit versucht wurde, zeigte
dieser seinem Schüler viele Dämonen in der westlichen Wüste und die
größere Zahl der Engel im Osten, das heißt über dem Nil,
ein Symbol des Lebens, ihm dies so erklärend: „Siehe diese sind den
Heiligen vom Herrn zur Hilfe gesandt. Die im Westen, das sind die, die
gegen sie Krieg führen. Mehr aber sind die auf unserer
Seite.“ (vergl. 2.Kö 6,16 / AP 495). Die westliche Wüste ist im
alten Ägypten die Himmelsrichtung der Friedhöfe, des Todes und des
Chaos. Eine andere Begebenheit: Es wird erzählt, um zu stehlen
stiegen eines Nachts vier Räuber in seine Zelle ein, was Moses sich
absolut nicht gefallen ließ. So entfesselte sich eine wilde Schlägerei,
an deren Ende Moses die Einbrecher band, in die Kirche
zu den Mönchen brachte, fragend, was er denn mit jenen machen solle.
Denn er war sehr über sich und seinen Gewaltausbruch erschrocken. Die
Mönche erklärten, die Gefangenen müssen frei gelassen
werden. Als die Räuber aber ihren ehemaligen Hauptmann sahen,
entschlossen sie sich, im Kloster zu bleiben. Später überzeugte Moses
den größten Teil seiner ehemaligen Bandenmitglieder, die
Räuberei zu lassen und Christus nachzufolgen.
Nachts pflegte
Moses den Brüdern, besonders den Älteren, Wasser aus einem Brunnen zu
den Zellen zu bringen (AP 244). Dabei schlug ihn eines
Nachts der Widersacher mit einem Schlag auf den Rücken,
möglicherweise war es eine Entzündung. Dabei stürzte Moses in den
Brunnen und wurde erst am Morgen gefunden. Nach einem Jahr der Zeit im
Bett, entschied er sich nun definitiv als Mönch im Kloster zu
bleiben. Die Schrift aber sagt: „Und als alle Versuchung vollendet war,
wich der Teufel eine Zeitlang von Ihm.“ (
Lk.4,13) Die Kraft Gottes ließ ihn aber immer wieder die
Versuchungen besiegen, die Moses dennoch fast sein ganzes Leben lang
begleiteten. Er wohnte wahrscheinlich im Kloster al-Baramus im Wadi
Natrun oder in dessen Nähe. Zeitweise zog er sich jedenfalls als
Einsiedler in die Wüste zurück (AP 475).
Im Laufe der Jahre stieg sein Ansehen nicht nur bei den Brüdern sondern auch in der Welt.
Eines Tages kam
der Gouverneur in die Wüste, um Vater Moses kennen zu lernen: Moses
hörte davon und floh. Auf der Straße fragte der
Statthalter einen Mönch nach dem Weg zu dessen Zelle. Dieser fragte
was der Beamte denn von Moses wolle und beschimpfte diesen einen Narren.
Im Kloster angekommen berichtete der Gouverneur davon
und die Brüder fragten wie der Mönch denn ausgesehen habe. „Ein
Greis, in altem Gewand, von hohem Wuchs und dunkelhäutig.“ Da sagten
sie: „ Das war der Abbas Moses, und weil er nicht mit euch
zusammentreffen wollte, hat er das zu euch gesagt.“ ( AP 502)
Als Moses zum
Diakon geweiht wurde und der Patriarch ihm das Orarion (Diakonsstola)
anlegte, sprach er zu Ihm: „Siehe nun bist du ganz weiß
geworden, Vater Moses!“ Er aber antwortete demütig: „ Ja das Äußere
schon, Papa! - aber das Innere!?“ Danach geschah es, dass Moses von den
Geistlichen aus rassistischen Motiven aus dem Altarraum
gewiesen wurde. (Das Paterikon behauptet es geschah nur, um ihn auf
die Probe zu stellen.) Dieser ließ es über sich ergehen. Angefragt von
einem Mitbruder antwortet er: „Ja, ich war Aufgeregt,
aber ich verstand mich nicht zum reden.“ (vergl. Ps. 76,5 LXX / AP
497) Ein anderes Mal sagte er zu sich selbst: „Sie haben dir recht
getan, du mit deinem aschenfarbigen Gesicht. Du Mohr! Nachdem
du kein Mensch bist, was gehst du unter Die Menschen!“ Diese
demütige Haltung ermutigte den Patriarchen, ihn im Alter von sechzig
Jahren auch zum Priester zu weihen. Eine in der damaligen Zeit
seltene Ehre unter den Mönchen.
Moses wurde schließlich Leiter einer Gruppe von etwa siebzig Mönchen nach der Größe seiner früheren Räuberbande.
Im Jahr 407
vielen die Maziken, ein Berberstamm aus der lybischen Wüste, in Ägypten
ein. Viele Mönche flohen und rieten auch Vater Moses zur
Flucht. Er aber blieb, dachte an das Wort des Herrn an Petrus und
sagte: „So viele Jahre warte ich auf diesen Tag, damit sich das Wort des
Herren Christus erfüllt, der sagt: Alle, die zum Schwert
greifen, kommen durch das Schwert um.“ (Mt. 26,25) Als nun seine
Brüder bei ihm bleiben wollten, forderte er seinerseits sie auf
fortzugehen. Am Ende blieb er mit sieben Freiwilligen, wurde
überfallen und getötet. Einer der Mönche jedoch bekam zu große
Angst, versteckte sich unter einem Seil und überlebte. Er sah sieben
Kronen herabkommen und die Märtyrer-Mönche krönen. (AP 504).
Der ehemalige Gewalttäter beendete sein Leben bewusst als Zeuge der
Gewaltlosigkeit.
Seine Reliquien ruhen heute in der Marienkirche des Kloster al-Baramus im Wadi Natron.
St. Moses, der
erste bekannte schwarzafrikanische Heilige, war ein Mensch der sich
seiner eigenen Sünden und Fehler (und seiner kriminellen
Vergangenheit) immer bewusst war und daher auch selber seinen
Nächsten nicht verurteilen mochte. (AP 494) Als Seelsorger engagierte er
sich nicht nur bei der Betreuung der Mönche, sondern
verkündete Straftätern das Evangelium, führte sie zum Reich Gottes
und versöhnte sie wieder mit der Gesellschaft, indem er ihnen eine neue
Glaubens- und Lebensperspektive im Kloster gab.
Dieser
besondere Weg zu Gott hat bis heute nichts von seiner Aktualität
eingebüßt, wie es uns zum Beispiel die Autobiographie von Dan Siluan
„Gott hinter Gittern“ zeigt. (Auch wenn Vater Siluan den Wüstenvater
in seinem Buch mit keinem Wort erwähnt.)
Die
Parallelität zwischen Abba Moses Biographie einerseits und der
Geschichte und den Schwierigkeiten der schwarzen Bevölkerung der USA
anderseits liegt offen auf der Hand. Daher ist St. Moses Patron und
Vorbild einer orthodoxen Bruderschaft in US-Bundesstaat Michigan und
eines römisch-katholischen Prämonstratenser-Priorates in
Raymond / Mississippi.
Bearbeitet von Markus Hilker unter Verwendung von www.oca.org & www.orthodoxwiki.org/Moses_the_Black &
www.touregypt.net/featurestories/baramus.htm & Apophthegmata Patrum. Weisung der Väter Trier 2005.
Heiliger Vater Moses
bitte Gott für uns!
Als Bürger der
Wüste und Engel im Leibe bist Du zum Wundertäter geworden, gottragender
Moses. Durch Fasten, Wachen und Beten empfingst Du
himmlische Gaben, die Kranken und die Seelen, die voll Glauben zu
dir kamen, hast du geheilt. Ehre sei dem, der dir Kraft gab. Ehre dem,
der dich krönte. Ehre dem, der durch dich allen Heilung
bewirkt.
Kontakion 4. Ton:
Da du den
schwarzen Dämonen ins Antlitz geschlagen, und in ihre Gesichter
gespuckt, erstrahltest du geistlich wie die helle Sonne durch das
Licht deines Lebens, indem du durch deine Lehre unsere Seelen
unterweisest.
Quelle: Minīa Měsjac´´ August´´ (= slav. Minäen für den Monat August), Kiev 1893, Reprint 1996, S.531, eigene Übersetzung &
Liturgikon-»Messbuch« der byzantinischen Kirche (Ed. Neophytos Edelby), Recklinghausen 1967, S.989
Du
kannst sehen:
Die Zukunft der Orthodoxie in Afrika
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Orthodox Ethiopia
St Moses the Black, a Patron Saint of Non-Violence
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Orthodoxe Kirche der Elfenbeinküste: "Wage es zu lernen zu lieben statt zu hassen!"
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Moses the Ethiopian, the Black Saint & Teacher (& other Ethiopian saints in the Orthodox Church)
Mtakatifu Moses wa Ethiopia († 405) – 28 Agosti
St MOÏSE L'ÉTHIOPIEN (ou "Le Noir" ou "Le Fort") et... Shawn "Thunder" Wallace
Mtakatifu Moses wa Ethiopia († 405) – 28 Agosti
St MOÏSE L'ÉTHIOPIEN (ou "Le Noir" ou "Le Fort") et... Shawn "Thunder" Wallace
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